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<h1>Alles unter einem Dach</h1>
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Räte, Richter, Händler <br/> und Halunken
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<h2>Erdgeschoss: Handel und Lager</h2>
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<p>Das Rathaus war vom Marktplatz und von der Haaggasse aus zugänglich. Im Erdgeschoss befanden sich drei etwa gleich große Hallen. Im linken Bereich waren die Metzger untergebracht, die dort ihre Fleischbänke unterhielten. Im mittleren Raum verkauften Bäcker ihre Waren. Rechts erkennt man einen Torbogen für eine Durchfahrt in die Rathausgasse. 1543 wurde ein Salzhaus angebaut, unter dem ein geräumiger Keller zusätzlich Lagerplatz für Wein bot, der vom <a href="01/spital.xml">Spital</a> hier eingelagert wurde.</p>
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<h2>1. Geschoss: Ein Saal für Gerber und Bürgerschaft</h2>
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<p>Im ersten Geschoss nutzten die Gerber den Saal, in dem heute der Gemeinderat tagt, zum Verkauf von Leder. Die <a href="01/lederbuehne.xml">„Lederbühne“</a> diente gleichzeitig der Tübinger Bürgerschaft als Festsaal.</p>
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<h2>2. Geschoss: Gericht und Rat der Stadt</h2>
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<p>Stadtgericht und Rat tagten im zweiten Geschoss. Im ehemaligen Sitzungssaal, der heute als Trauzimmer genutzt wird, ist noch die bemalte <a href="01/holzvertaefelung.xml">Holzvertäfelung</a> erhalten. Der repräsentative Empfangsraum, der sogenannte <a href="01/oehrn.xml">Öhrn</a>, wurde 1596 von <a href="glossar/zueberlinjakob.xml" >Jakob Züberlin</a> mit <a href="01/grisaillemalerei.xml">Grisaillemalereien</a> nach Vorlagen von Tobias Stimmer ausgestattet (siehe Abbildung). Die <a href="01/motive.xml" >Motive</a> haben alle mit Recht und Gerechtigkeit zu tun. </p>
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<h2>3. Geschoss: Hofgericht des Landes</h2>
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<p>Im dritten Geschoss des Rathauses, das 1495 aufgestockt worden war, fanden von 1514 bis 1806 die Sitzungen des Hofgerichts in dem sogenannten <a href="01/hofgerichtssaal.xml" >Hofgerichtssaal</a> statt. Das Hofgericht war im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit das höchste Gericht des Landes Württemberg. Es tagte immer dort, wo sich der Graf oder Herzog gera-de aufhielt, wo er „Hof hielt“. Im Zuge des <a href="glossar/tuebingervertrag.xml">Tübinger Vertrags</a> von 1514 wurde das württembergische Hofgericht nach Tübingen verlegt.</p>
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<img src="01/oehrn2.jpg" maxHeight="430" caption="Der Öhrn mit Grisaillemalereien" allowZoom="true" zoomCaption="Der Öhrn im Rathaus, Basketballer aus Aix-en-Provence, Foto: Alfred Göhner, 1966, Stadtarchiv Tübingen"/>
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