Tübingen wird Stadt
Bereits 1191 wurden in Tübingen Kaufleute erwähnt – ein Beweis für einen Handelsplatz und der erste Schritt hin zur Stadt. Schon damals dürfte Tübingen städtischen Charakter besessen haben, es wurde jedoch erst 1231 urkundlich als Stadt erwähnt. Das daraufhin erstarkte städtische Selbstbewusstsein und die erhebliche Wirtschaftskraft Tübingens ebneten den Weg für den Bau eines Rathauses, das in mehreren Bauphasen errichtet wurde.
Bauphasen
1435 Erster Rathausbau
1495 Erweiterung um ein Stockwerk
1510/11 Einbau der Astronomischen Uhr
1543 Erster Rathausanbau an der Haaggasse
1598 Einbau des Ziergiebels
1692 Erneute Renovierung
1876/77 Anbringung der heutigen Fassade
1910 Erneuerung des Anbaus an der Haaggasse
1965 Grundlegende Sanierungen
2016 Grundlegende Sanierungen
Der erste Rathausbau
Um am Marktplatz ein großes Rathaus zu errichten, wurden dort wohl mehrere staatliche Bürgerhäuser abgerissen. Der erste Rathausbau 1435 war ein Fachwerkbau mit drei Markthallen im Erdgeschoss und zwei Obergeschossen (siehe Abbildung). Im Erdgeschoss waren Verkaufsstände von Bäckern und Metzgern untergebracht, die sich bis dahin ohne Überdachung im Süden des Platzes befanden. Die Obergeschosse boten Raum für eine Verkaufshalle, die auch für Versammlungen und Feiern benutzt wurde, das Stadtgericht, das bis dahin ebenfalls auf dem Platz „direkt unter den Wolken“ tagte, sowie den Stadtrat.